Chemie Diplom

星期一, 六月 12, 2006

Chemie zwischen Ideal und Natur

Chemie ist also nicht nur eine ungeheuer praktische Wissenschaft, bei der fundamentale und wertfreie Erkenntnis von praktischer Anwendung dicht gefolgt wird, sondern Chemie ist auch eine Art und Weise, Dinge zu betrachten. Die pflegt bestimmte Ausdrucksweisen und Formen der Kommunikation, die gelegentlich an alte Mythen erinnern könnten. Symmetrie des Baus von Moleküle, die Suche nach dem idealen Körper, die Art, Formeln zu schreiben und daraus eine eigene Ästhetik zu entwickeln, sind Zeichen dafür.
Niemand hat in neuerer Zeit besser auf dieses Dilemma der Chemie als einer Wissenschaft hingewiesen, die sich zwischen der Suche nach reiner Erkenntnis und höchst praktischen Anwendungen, zwischen Ideal und Natur bewegt, als Roald Hoffmann. Der an der Cornell-Universität in Ithaka, New York, lehrende Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 1981 beschreibt im ersten Beitrag zu diesem Band, wie sich moderne Chemie zwischen Nachahmung der Natur und Neuschöpfung von bisher unbekannten Prinzipien und Wirkungen fortentwickelt. Planmäßig Handeln und zu fällige Entdeckungen prägen das Bild er modernen Chemie noch genauso wie zu Liebigs Zeiten. Aber immer stärker bewegt die Frage, odas, was die Chemie an Erkenntnis bringt, in seiner Anwendung noch naturgemäß ist. “ Der Gedanke, besser sein zu wollen als die Natur, ist von provokativer Arroganz”, sagt Hoffmann und fährt fort: “In unserem unermüdlichen Streben, die Natur zu vervollkommnen, verändern wir seit Jahrhunderten so viel an unserer Welt in einem solchen Ausmaß, dass wir das eigene Nest verunreinigen und merklich störend in die großen Kreisläufe diese Planeten eingegriffen haben.”

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