Chemie Diplom

星期一, 六月 12, 2006

Umweltschutz

Umweltschutz und chemische Forschung ist überhaupt eine unendliche Geschichte. Die chemische Industrie hat Umweltschutz trotz mancher Unkenrufe in der (nicht überall gut informierten) Publizistik immer ernst genommen. Dass Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze sind, hat die Chemie schon im letzten Jahrhundert bewiesen. Der Ursprung der Farbenindustrie ist ein Problem des Umweltschutzes. Im neunzehnten Jahrhundert hatte man Gas, das meistens durch Verschwelen von Kohle gewonnen wurde, als Quelle von Energie zur Beleuchtung von Häusern, Straßen und Plätzen entdeckt. Gasfabriken entstanden schnell und in großem Umfang in allen Städten Europas. Die Herstellung von Gas brachte es mit sich, dass für die damalige Zeit ungeheure Mengen an Teer entstanden - eine schwarze, klebrige und übelriechende Masse, die bei der Lagerung zunehmend Umweltprobleme schaften. Dass es den Chemikern gelang, aus dieser stinkenden Abfallast einen begehrten Rohstoff für die aufblühende Farbstoffindustrie zu mache, darf noch heute als Ruhmesblatt und Vorbild betrachtet werden.
Umweltschutz muss wirtschaftlich sein, wenn er langfristig von der Bevölkerung akzeptiert werden soll. Das heißt, er muss spürbar dazu beitragen, dass die Grundbedürfnisse der Menschen in sinnvoller Weise befriedigt werden können. Dabei ist abzuwägen zwischen dem Anliegen, kostengünstig produzieren zu können, was die Voraussetzung für Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen ist, und dem Anliegen, die Natur schonend zu behandeln. Da die chemische Industrie in Deutschland einer der bedeutendsten Wirtschaftswiege ist - übrigens einer der wenigen Bereiche der Großindustrie, der ohne staatliche Subventionen auskommt, und wichtigste Quelle des Exportüberschusses -, ist sie natürlich zuerst auf gerufen, Umweltschutz in wirtschaftlicher Weise zu betreiben.
Dass Umweltschutz auch ganz anders interpretiert werden kann, schildert Karl Bredereck unter der Überschrift “Gefährdung, Restaurierung und Konservierung von Schriftgut”. Papier ist seit Jahrhunderten der wichtigste Informationsträger. Doch die Bibliotheken und Archive sehen ihre Bestände zunehmend vom Zerfall bedroht: auf lange Sicht sind bis zu 90 Prozent des gesammelten Schriftgutes gefährdet. Die Ursachen liegen in der Chemie des Papiers beziehungsweise seines Herstellungsprozesses und der Einwirkung von Schadstoffen aus der Atmosphäre. Daher versucht man, chemische Verfahren zu entwickeln, die den Verfall aufhalten und wenigstens den gegenwärtigen Zustand konservieren. Papier besteht aus biogenen Makromolekülen die aus Holz oder anderen pflanzlichen Produkten gewonnen werden: die Hauptbestandteile sind Cellulose und Hemicellulose. Das Fasermaterial wird bie der Papierherstellung mit Füllstoffen und Klebemitteln versetzt. Festigkeit und Brüchigkeit von Papier ergeben sich aus der Qualität der cellulosischen Fasern, und diese unterliegen einer starken Alterung aufgrund chemischer Abbauprozesse. Die Konservierung alten Schriftgutes ist ein faszinierendes Problem, bei dem sich moderne Chemie mit der Pflege alten Kulturgutes verbindet.

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